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nmz-archiv
nmz 2000/11 | Seite 7
49. Jahrgang | November
Internet
Webwatch 2000-11
das Netz durchforstet
Napster & Co.
Weiß eigentlich noch irgendwer, was da passiert? Ich kann
es mir nicht vorstellen. Zunächst wurde per einstweiliger Verfügung
die Musiktauschböre geschlossen, dann wurde diese Verfügung
durch ein anderes Gericht ausgesetzt und zur Verhandlung an ein
anderes Gericht weitergeleitet. Dieses wusste zunächst nicht,
was es tun sollte, wollte aber was tun, tat es auch, indem es das
Verfahren an die erste Kammer zurückverwies. Nun ist quasi
wieder alles auf Null gestellt. Glücklich sind weder die Betreiber
von Napster (außer über die Promotion) noch die Gegner
des Dienstes, denn er läuft ja weiter. Napster hin, Gnutella
her. Die Diskussion ist so verfahren wie das Verfahren.
Die nmz wird in einer der nächsten Nummern nicht auf diese
Rechtsproblematik eingehen, sondern über Formen und Weisen
der Zukunft von Musikdistributionen übers Internet berichten.
Wenn Sie Ideen dazu haben, mailen Sie doch einfach an musikwirtschaft@nmz.de
oder äußern Sie sich im Kulturinformationszentrum der
nmz online (http://www.nmz.de/cgi-local/kiz/Ultimate.cgi;
siehe dazu auch den Artikel auf Seite
48). Weitere Informationen finden Sie im Musikmagzin taktlos
(einer Koproduktion des Bayerischen Rundfunks mit der neuen
musikzeitung: http://www.nmz.de/taktlos/).
Dort haben sich Vertreter der phonographischen Industrie, der GEMA,
Journalisten und ein Vertreter von Gnutella dazu geäußert.
Alles als Real-Audio abhörbar.
Grüne EU-Abgeordnete erstattet Strafanzeige. Ilka Schröder,
Mitglied des Europäischen Parlaments, erstattete am 16. Oktober
um 10 Uhr beim Generalbundesanwalt, bei der Staatsanwaltschaft Traunstein
und bei der Staatsanwaltschaft Berlin Anzeige gegen Echelon. Die
Anzeige erging gegen unbekannte Tatverdächtige insbesondere
aus den USA und Großbritannien sowie gegebenenfalls der deutschen
Bundesregierung wegen Betrieb und Tolerierung des Spionagesystems
ECHELON. So wurde es über die Mailingliste quintessenz-list@quintessenz.at
berichtet. Überfällig war das längst, denn dieses
Spionagesystem wurde schon lange Zeit für Staatskriminalität
eingesetzt. Echelon ist im Informationsbereich eigentlich nichts
anderes als es die Stasi in Zeiten der DDR war.