Roland Neuwirth: Trio für Madame für Flöte, Geige
und Cello, Part. u. Stimmen, Doblinger 06742 (2000).
Hier spiegeln sich Schmalz, Witz, Geist und Galanterie. In moderne
Klangsprache und humoriger Weise sind Zitate verpackt, unterhaltsam
verarbeitet, aber um diese drei Potpourri-like komponierten Teile
selbstverständlich und charmant herüberzubringen, bedarf
es der vollen Beherrschung des nicht leichten Stimmenmaterials.
Leichte Klavierstücke und Tänze, herausgegeben
von M. Töpel: Händel, BA 6578, Liszt, BA 6577, Bärenreiter.
Frühe Wege zu den Meistern mag der Leitgedanke für
diese Auswahlserie leichter Klaviermusiken sein, die in 14 Heften
von Bach bis Satie reicht, mit Fingersätzen den Einstieg,
das Üben und den Spaß daran begünstigend. Mit
dem Händel-Heft, das mit manch wenig bekannten Stücken
überrascht, und mit dem Liszt-Band, fünfzehn Tänze
und selten zu hörende Einzelsätze enthaltend, ist diese
sich besonders lesefreudig präsentierende Serie komplett
– eine für die untere Mittelstufe vielseitige und deshalb
willkommene Klavierbibliothek durch mehrere Epochen und pianistische
Stile.
Georg Philipp Telemann: Der Melancholicus „Bin ich denn so
gar verlassen“, Kantate für Sopran/Tenor, Violine und
B.c. TWV 20:44, Erstveröffentlichung, herausgegeben von Wolf Hobohm,
Continuo-Aussetzung von Walter Heinz Bernstein, Deutscher Verlag für
Musik Leipzig, DvfM 9525.
Spielarten der Melancholie werden durch diese fünfteilige
zeitkritische Kantate in Arien und Rezitativ nach bekannter Telemann’scher
Manie textlich karikiert und in belustigender Weise musikalisch
umgesetzt – wie eh und je ein vergnügliches Opus, dessen
lustvolle Wirkung letztlich vom ironisierenden Charakter der interpretierenden
Vokalstimme abhängt, die mit der Solovioline reizvoll duettiert.