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nmz-archiv
nmz 2005/05 | Seite 8
54. Jahrgang | Mai
Pädagogik
Offensive?
Zur Studie „Neuorientierung des Musikunterrichts“
der Konrad-Adenauer-Stiftung 12/04
1. Der Anlass
Die Bildungsdiskussion in Deutschland ist in der Nachfolge von
PISA und TIMSS einseitig von Lesefertigkeiten und mathematisch-
naturwissenschaftlichen Aufgaben beherrscht. Eine umfassende Allgemeinbildung
hingegen setzt einen viel tiefer gehenden kulturellen Auftrag der
Schule voraus.
2. Die Autoren
Vor diesem Hintergrund gründete die Konrad-Adenauer-Stiftung
(KAS) im Jahr 2000 ihre Initiative „Bildung der Persönlichkeit“.
Ihr gehören (u.a.) der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes
Josef Kraus, Heidemarie Mundlos, Vorsitzende des Deutschen Elternvereins,
oder aber die ehemaligen Kultusminister Remmers, Oschatz und Bendixen
an. Verantwortlich für die genannte Studie ist Prof. Jörg-Dieter
Gauger (Bonn).
3. Schule und kulturelle Bildung
Notwendig ist nach Ansicht der Autoren eine ästhetische Bildung
an Schulen, welche für junge Menschen eine „vorbereitende
und orientierende Bedeutung“ hat. Ästhetische Bildung
„eröffnet den jungen Menschen den anschaulichen Zugang
dazu, dass Kunst und Kultur unverzichtbare Formen des Verständnisses
von sich selbst und von Welt sind“.
4. Die Realität
Musik sei ein Randfach an der Schule. Die Ursache für diesen
Umstand „dürfte in Zeiten einer fortschreitenden Ökonomisierung
und Funktionalisierung von Bildung darin liegen, dass Musik sich
nicht ‚rechnet’“. Dabei werde übersehen,
dass Musik über ihren primären Eigenwert „auf einen
erheblichen Überfachlichen ,Mehrwert’ verweisen kann“.