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1999
48. Jahrgang
Ausgabe 11
November (Inhalt)

© nmz und
autoren 1999

  nmz - neue musikzeitung

Dossier:
Musikbuch

Seite 44

Autor:
Reinhard Schulz

 

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Strauss und die Moderne

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Zum 50. Todestag von Richard Strauss mehrten sich sprunghaft die Debatten, die das Verhältnis des Komponisten zur musikalischen Moderne in den Blickpunkt rückten. Symposien sollten Fragen dazu klären, jetzt ist auch von der Direktion der Münchner Philharmoniker (das Orchester startete einen Konzertzyklus mit diesem Thema vom 5. September bis zum 19./21. Dezember) ein umfangreiches und lesenswertes Buch herausgegeben worden. Artikel von unter anderem Volker Scherliess, Reinhold Schlötterer, Hans Mayer, Christian Martin Schmidt, Thomas Seedorf, Jürgen Schaarwächter, Andreas Bernnat, Reinhold Kreile, Franzpeter Messmer, Birgit Lodes und Roswitha Schlötterer stellen sich dem Thema.

Das Kenntnisreiche aber – hierfür steht dieses Buch – sollte den Blick auf die zugrundeliegende Problematik nicht verstellen. Dass Strauss in seiner Zeit lebte und sich an ihr rieb ist selbstverständlich. Dass er zum Teil höchst fatale Kompromisse schloss, dass er die Moderne vor allem um Schönberg spätestens seit der emanzipierten Atonalität ablehnte, ist bekannt.

Bedeutsam scheint mir der Umkehrschritt, den Strauss in der Zeit zwischen der „Elektra“ und dem „Rosenkavalier“, also etwa um 1910, unternahm. Schon das Wort Umkehr freilich unterstellt eine Rückwendung, die nur der sehen mag, der im Sinne Adornos die Musikgeschichte als Prozess materialer Erweiterung akzeptiert. Strauss hat intuitiv seine Schwellenposition erkannt, er sah im Tun der meist Jüngeren die für ihn fatalen Tendenzen noch zugespitzter. Und Strauss erkannte mit als Erster, hier war er durchaus ein moderner Geist, dass seine Musik einer Klasse, der bürgerlichen, zugehört. Dieses Dabei-Sein fordert Zugeständnisse und Strauss war bereit, sie zu machen. Dies wies ihm durchaus eine Sonderrolle zu.

Schönberg etwa sah trotz seiner musikalischen Neuerungen diesen Zusammenhang weit weniger scharf. Aus bürgerlichem Bewusstsein heraus, aus dem individuellen Trieb des Schaffens, transzendierte und zerschlug er den Common sense musikalischer Produktion. Strauss, der zehn Jahre ältere, hat ihm voraus, dass er die Zusammenhänge von kompositorischem Tun und gesellschaftlicher Zugehörigkeit wesentlich deutlicher erkannte.

Dass er sich demonstrativ für das bürgerliche Lager entschied, das ihm diese Treue denn auch weidlich dankte, steht freilich auf einem anderen Blatt. Nicht Schönberg wäre sein Pendant, sondern weit jüngere Komponisten, etwa Hanns Eisler oder Kurt Weill. Strauss setzte auf ein Lager und ließ auch musiksprachlich hieran keine Zweifel aufkommen. Momente des Verschreckens gehören dazu – freilich nebst der anschließenden Versicherung „Es war gar nicht so schlimm“. Wenn wir uns umsehen, dann wirken solche Lagerbildungen bis heute fort.

Reinhard Schulz

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