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1999
48. Jahrgang
Ausgabe 11
November (Inhalt)

© nmz und
autoren 1999

  nmz - neue musikzeitung

Kupo / Medien

Seite 8

Autorin:
Barbara Lieberwirth

 

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Die Weimarer Deklaration

Die Generalversammlung der Europäischen Musikschul-Union

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Was liegt näher, im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt Weimar, die Vertreter der Europäischen Musikschul Union (emu) zu einer Generalversammlung in die beschauliche Thüringer Stadt einzuladen. Die Wahl des Verbandes deutscher Musikschulen, der die Einladung aussprach, konnte treffender nicht ausfallen. So kamen vom 7. bis 10. Oktober etwa 60 Delegierte der nationalen Musikschulverbände aller Mitgliedsländer zusammen. Mit dem Beitritt der Slowakei und Irlands zählt die emu im 27. Jahr ihres Bestehens mittlerweile 18 meist westeuropäische Mitgliedsländer. 6.000 Musikschulen sind mit ihren 3.000.000 Schülern und 120.000 Lehrern in der emu vereinigt.

Zum Bedauern aller hat Frankreich seine Mitgliedschaft aufgegeben. Ein unverständlicher Schritt, denn die Mitgliedsbeiträge von 1.500 Mark pro Land plus 8 Mark pro Musikschule dürften kein Grund sein, der emu den Rücken zu kehren. Während der letzten acht Jahre leitete der Liechtensteiner Josef Frommelt als Präsident die Geschicke der emu. Er wurde auf der diesjährigen Generalversammlung von dem Niederländer Jan van Muilekom abgelöst, als Generalsekretär fungiert die nächsten vier Jahre Jan Willem Mantel.

Eines der Hauptanliegen der emu ist es, über das Europäische Parlament an die einzelnen Regierungen heranzutreten und dadurch Musikschulgesetze auf nationaler Ebene durchzusetzen. Die musische Bildung der Kinder im zusammenwachsenden Europa muss als staatlicher Bildungsauftrag akzeptiert und als gesellschaftliche Funktion angesehen werden.

Einstimmig wurde deshalb eine Erklärung, die „Weimarer Deklaration“, verabschiedet. Mit dieser Deklaration richtet sich die emu an den Ausschuss für Kultur, Jugend, Bildung, Medien und Sport des Europäischen Parlaments und an den Europarat. In fünf Punkten, die hier kurz erläutert werden sollen, wird das Europäische Parlament zum Handeln aufgefordert.

  1. Musikschulen realisieren das Menschenrecht „Kulturelle Bildung“.
    Die UNO-Konvention „Rechte der Kinder“ und das UNESCO-Postulat „Rechte aller Menschen auf Bildung, Kunst und Kultur“ ist umzusetzen. Dazu muss Musikunterricht – in der allgemeinen und in der Musikschule – als fester Bestandteil der Allgemeinbildung garantiert werden.
  2. Musikschulen sind ein Baustein europäischer Identität
    Musik und somit auch Musikschulen sind Träger der Kultur und diese ist wiederum die Grundlage der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die gesellschaftspolitische Aufgabe der Musikschulen ist nur mit einer Sicherung und Förderung durch Gesetze zu realisieren.
  3. Musikschulen tragen zu Frieden und Völkerverständigung bei
    Eine großzügige Förderung von internationalen musikalischen Jugendbegegnungen setzt eine Beteiligung der emu und anderer Kulturverbände an der Gestaltung der EU-Kulturförderprogramme voraus. Angemessene finanzielle Förderung aus Mitteln der Europäischen Kommission ist dafür unumgänglich.
  4. Musikschulen – eine gesamteuropäische Idee
    Die spezielle Bezeichnung „Musikschule“ muss in den europäischen Staaten im Sinne der von den nationalen Musikschulverbänden definierten Richtlinien staatlich geschützt werden um so eindeutig vom kommerziellen Freizeitangebot unterscheidbar zu sein. Die emu fordert von der Europäischen Kommission ein Mandat mit entsprechender finanzieller Ausstattung.
  5. Musikschulen sind eine öffentliche Aufgabe
    Hier ist besonders die finanzielle Ausstattung der Musikschulen durch die öffentliche Hand angesprochen. Der Mehrbelastung der Eltern durch ständig steigende Gebühren muss Einhalt geboten werden. Privates Sponsoring ist zwar willkommen, darf aber nicht zur Planungsgrundlage werden. Mit der Privatisierung von Musikschulen wird deren Bildungsauftrag unmöglich gemacht. Alle Entscheidungsträger, die für Finanzmittel verantwortlich sind, sollten sich fachlich informieren, um die Förderungswürdigkeit von Musikschulen gegenüber kommerziellen Anbietern erkennen zu können.

Fünf Punkte, die das Europäische Parlament auf den Plan rufen sollen. Die emu selbst arbeitet seit Jahren nach diesen völkerverbindenden Prämissen. So legt sie besonderes Augenmerk auf die Weiterbildung ihrer Lehrkräfte. Der interkulturellen Arbeit an den Musikschulen wird ebensolche Aufmerksamkeit geschenkt. Besonderen Zuspruch erfährt das Festival der europäischen Musikschulen, das alle drei Jahre von der emu ausgestattet wird. 1998 trafen sich in Barcelona allein dreizehntausend junge Musiker. Das nächste Festival wird, dem Millennium pflichtend, bereits im Jahr 2000 im norwegischen Trondheim stattfinden. Eigens dafür soll ein europäisches Jugendorchester zusammengestellt werden. Als Solist des Konzertes am 2. Juni will die emu Nigel Kennedy verpflichten.

Barbara Lieberwirth

 

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