Kupo / Medien
Seite 9
Autor:
Martin Hufner
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Webwatch 
Urheberrecht
Momentan zielen alle Versuche des Schutzes von Tonträgern vor
unerlaubter Vervielfätigung auf die technische Verhinderung digitaler
Kopien. Und so wird aus einem gesamtgesellschaftlichen Problem ein rein
Technisches, welches von Piraten auch technisch gelöst wird.
In Telepolis ( www.heise.de/tp/)
beschreibt Florian Rötzer am 4.10.99 unter dem Titel „Die
Musikindustrie sichert ihre Pfründe“: „Mit den Versuchen, das
Copyright technisch zu schützen und die Herstellung von Raubkopien zu
verhindern, gehen für den Käufer allerdings weitere Einschränkungen
einher. So ist beabsichtigt, dass von jedem Titel nur noch vier Kopien
gemacht werden können, und überlegt wird auch, dass das in jeden
verkauften Musiktitel eingebettete Wasserzeichen bewirken soll, dass
dieser nur noch auf einem Gerät abgespielt werden kann. Will man weitere
Kopien, müssen diese erst wieder gekauft werden. Man kann also die CDs
nicht mehr verleihen oder beispielsweise eine CD, die man auf einem
tragbaren Abspielgerät hört, nicht mehr zuhause auf der eigenen Anlage
oder dem eigenen Computer abspielen.
Und wenn man ein neues Abspielgerät kauft, was ja durchaus vorkommen
kann, dann bleiben die CDs stumm.“ (www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musik/3434/1.html) Da
stellt sich die Frage, inwieweit der Begriff der Kopie zur privaten
Nutzung noch brauchbar ist oder nicht vielmehr von der Industrie in
Abschaffung begriffen ist. Im Prinzip ist ja das digitale Kopierverbot
nicht schlimm. Denn Unterschiede zwischen digitalen und guten analogen
Kopien sind ohnehin kaum hörbar. Für private Nutzung kann einem das
eigentlich auch egal sein. Was privat heißen darf beschreibt Dr. Thomas
Braun auf der Site des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft:
„Darf ich mit meiner CD nicht machen, was ich will, sie also auch
kopieren?“ (www.ifpi.de/recht/re-7.htm)
Von Seiten der Gesetzgebung sieht man die Sachlage etwas differenzierter
als beispielsweise die Phonografische Industrie.
So schreibt die Europäische Kommission: „Die geplante Richtlinie
soll den bestehenden EU-Rahmen für das Urheberrecht und verwandte
Schutzrechte anpassen und ergänzen, um neuen technischen Entwicklungen
und der Informationsgesellschaft Rechnung zu tragen, und Rechtsinhabern
und Nutzern gleichermaßen Vorteile bringen.“ So wird mehrfach betont,
dass der Schutz der Privatsphäre gesichert sein müsse und der
Datenschutz als Personenschutz vor der individuellen Überprüfung von
Privatkopien geht. (http://europa.eu.int/comm/dg15/de/intprop/intprop/copy2.htm)
Websites & Newsgroups
Wenig hoffnungsvoll, dafür umso kauziger: www.technoopera.de .
Da gibt es „einen Komponistenwettbewerb (...) mit dem Ziel
technoid-ethnologische Kompositionen aus allen Kontinenten zu generieren.“
Techno meets Opera. Nun denn. Kurzer Blick in die „Handlung“: „Caruso
entlässt die Techno und Opera aus der Cyberworld, sie beide erscheinen
nun als reale Figuren auf der Bühne, sind Publikum für die finale Arie
des Jahrhunderttenors.“
Unter (www.dvsm.de)
bietet der Dachverband der Studierenden der Musikwissenschaft einen
Studienführer „Musikwissenschaft“ an.
In der Newsgroup (de.rec.music.klassik) wird unter dem Thread
Lachenmann-Wertung über Fragen der Beziehung zwischen Politik und Musik
sowie über Neue Musik und Humor diskutiert.
Martin Hufner |