2000
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Neue MusikSeite 31Autor:
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Um zwei Ecken schlängelten sich die 84 Musiker des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt quer durch den Sendesaal des Hessischen Rundfunks im letzten von Christian Ofenbauers knapp einstündigen Auftragswerk „Zwei Frankfurter Préludes“. Spätestens seit der konzertanten Aufführung seiner vielstündigen expressiven „Medea“-Oper nach Texten Heiner Müllers im vorigen Jahr beim Wiener Festival „Hörgänge“ mit großformatigen Chorbildern und instrumental weit ausholenden Orchesterabschnitten macht Ofenbauer auch über Österreichs Landesgrenze hinaus auf sich aufmerksam. In den formal freien „Frankfurter Préludes“ wurde die Musik freilich nicht neu erfunden. Dafür pendelt der Klang zu sehr zwischen Anton Weberns Zeitraffer im ersten und Morton Feldmans streckenweise auch sehr dichter Zeitlupenmusik im zweiten Prélude hin und her.
Die Gruppierung der Musiker jedoch zu fünf Solistenensembles, die zuerst sternförmig um den Dirigenten gruppiert sind und danach hintereinander aufgereiht werden, erfordert nicht nur eine sehr räumliche Klangbehandlung, sondern auch eine innovative Partiturschreibweise. Knapp 1,50 Meter Seitenhöhe sind nötig, um die instrumental aufgefächerten Spaltklänge auf der zeitlich voranschreitenden Intonationsachse durch alle fünf übereinander geschichteten, heterogen besetzten Ensembles auf- und abwandern zu lassen. Ofenbauers facettenreiche Musik changiert fließend zwischen den Ensembles und Klangfarben, um doch wieder an den Anfang zurückzukommen. Das sorgt gerade im zeitlich sehr ausgedehnten zweiten „Prélude“ für formalen Brückenbau und letztlich für kurzweilige Nachhörbarkeit. Warum aber der lokale Titelbezug? Kompositorische Fragen wurden mit dem Frankfurter Musikphilosophen und Frankfurter-Schule-nahen Heinz-Klaus Metzger besprochen. Große Teile des Werks entstanden auch in Frankfurt.
Achim Heidenreich
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