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2000
49. Jahrgang
Ausgabe 03
März (Inhalt)
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  nmz - neue musikzeitung

Bayerischer
Kulturrat

Seite 14

Autor:
Uta Spies

 

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Magische Nachtgesichte: Musik im Museum

Das Museum Moderner Kunst in Passau veranstaltet hochkarätige Konzerte

Das „Museum Moderner Kunst – Stiftung Wörlen“ in Passau hatte sich schon kurz nach seiner Eröffnung vor nun bald zehn Jahren – am 8. Juni 1990 – im In- und Ausland einen Namen gemacht. Kein Wunder, denn das Programm des Ausstellungshauses, das jährlich rund zehn Wechselausstellungen zur Kunst des 20. Jahrhunderts zeigt, liest sich wie ein „Who´s Who“ der Kunstgeschichte des gerade vergangenen Jahrhunderts: Georg Baselitz, Otto Dix, Gustav Klimt, Egon Schiele und Andy Warhol, um nur einige Namen zu nennen, wurden bisher mit großartigen Präsentationen in dem auch architektonisch bemerkenswerten Museum gewürdigt.

Das Museum – eine einmalige private Initiative des Architekten und Malersohnes Hanns Egon Wörlen (geb. 1915) – ist in einem der schönsten historischen Häuser der Passauer Altstadt untergebracht. In seinen 13 Räumen auf drei Etagen bietet es aber bei weitem nicht nur Platz für die Bildende Kunst. Nicht immer, aber immer öfter werden die atmosphärisch reizvollen musealen Räume auch für Lesungen, Tanzveranstaltungen und allem voran Konzerte genutzt. In loser Folge veranstaltet, decken diese vom Jazz über Tango bis hin zum „albanian folk“ ein breites Spektrum ab und ziehen immer wieder viele Musik- und Kunstbegeisterte an.

Zu den musikalischen Höhepunkten zählte bisher unbestritten das Konzert des französischen Bassklarinettisten Michel Portal, der zusammen mit dem amerikanischen Didgeridoo-Bläser Stephen Kent und dem Percussionisten und veritablen Multi-Instrumentalisten Minu Cinelu ein fulminantes Konzert bot. Das Trio spielte im Rahmen einer großen Einzelausstellung des belgischen Malers und Grafikers Pierre Alechinsky (geb. 1927 Brüssel), der seit Jahren schon mit Portal befreundet ist. Als Hommage an diese Künstlerfreundschaft schuf Alechinsky bereits 1980 eine fantasievolle Papierarbeit, die als eine von rund 90 Exponaten in der Ausstellung zu sehen war: ein von Portal beschriebenes Notenblatt, das Alechinsky mit Aquarellfarbe in der Art seiner für ihn so charakteristischen „Randbilder“ überarbeitete.

Den Atem anhalten oder gelegentlich tief durchatmen mussten die Gäste bei dem restlos ausverkauften Kubin-Abend „Magische Nachtgesichte“. Umgeben von den visionären Zeichnungen des österreichischen „Magiers“ Alfred Kubin (1877–1959) trug Barbara Blumenstingl / Passau auf der Querflöte Kompositionen von Paul Hindemith, Robert Dick, Charles Koechlin und Marlea Kessick vor. Die Passauer Kabarettistin und Schauspielerin Barbara Dorsch rezitierte dazu aus Kubins fantastischem Roman „Die andere Seite“ sowie Passagen aus fantastisch-skurrilen Texten von E. Allan Poe, E.T.A. Hoffmann und anderen.

Die Museums-Konzerte können, wie die beiden oben zitierten Beispiele zeigen, müssen aber nicht in einem direkten Zusammenhang mit den jeweiligen Ausstellungen stehen. Da die Stiftung Wörlen über kein Veranstaltungsbudget verfügt, ist Museumsleiter Gerwald Sonnberger bemüht, durch persönliche Kontakte hochkarätige Musikerinnen und Musiker für sein Haus zu gewinnen – bestenfalls in Zusammenarbeit mit professionellen Konzertveranstaltern. In Kooperation mit dem INNTöne Verein/Verein für zeitgemäße Musik (Diersbach/Oberösterreich) konnte so etwa im vergangenen Jahr der überragende Jazz-Saxophonist Arthur Blythe, zusammen mit Bob Stewart, dem zur Zeit wohl führenden Tubaspieler, und Arto Tuncboyaciyan, einem der gefragtesten Schlagzeuger und Percussionisten des modernen Jazz engagiert werden. Auch der Kontakt zu Archie Shepp (ts, voc.), Andy McKee (b) und Idris Muhammad (d), die im letzten Sommer eine unvergessliche Jazz-Nacht gestalteten, konnte über den rührigen INNTöne-Verein, der sich durch das jährlich zu Pfingsten in Oberösterreich stattfindende INNTöne-Festival profiliert, hergestellt werden. Ungewohntes stellte die Gruppe Tira vor. Die fünfköpfige Band um den Österreicher Karl Doblhammer bezieht ihre Inspiration aus traditioneller albanischer Volksmusik und präsentierte bei ihrem Auftritt im Museum eine explosive Mischung aus Rock und Folk, aus (elektro-)akustischen Instrumenten und Stimmen.

Neues Terrain betrat das Ausstellungshaus mit den Ersten Passauer Tanztagen, die am 19. November ´99 im Museum eröffnet wurden. Das „Tanzmodell Passau“ – auch Veranstalter der Tanztage – gab am Eröffnungsabend im vollbesetzten Haus „1 tango“ für zwei Tänzer und drei Musiker zum Besten. Ganz ihrer Maxime folgend, auf „Konservenmusik“ zu verzichten, begleiteten Jürgen Schwenkglenks (Gitarre), Gerhard Koschel (Akkordeon) und Oskar Kappelmeier (Kontrabass) „1 tango“ mit Kompositionen von A. Piazzolla, M. Rodriguez, J. Schwenkglenks und A. Villoldo. „In der Zusammenarbeit mit Musikern und Tänzern hat sich herausgestellt, dass mehr erreicht wurde als die hörbare Begleitung sichtbarer Bewegung – eine neue Ebene des Ausdrucks“ stellten die Veranstalter fest und die Besucher/-innen bestätigten dies durch ein ausverkauftes Haus.

Die Konzerte und Tanzveranstaltungen im Museum Moderner Kunst finden bevorzugt in der zweiten Ausstellungsetage in einem saalartigen Raum statt, welcher bis zu 150 Zuhörerinnen und Zuhörer aufnehmen kann. Besonderes „Zuckerl“ eines anderen, im Erdgeschoss gelegenen Raumes ist dessen direkter Zugang zur Donaupromenade: Bei Konzerten in dieser – durch Gewölbe und groben Granitfußboden geprägten – „Halle“ können die Musiker/-innen und Gäste in den Pausen und nach dem Konzert direkt an die Donau treten und hier ein kühlendes Glas Sekt oder Bier zu sich nehmen...

Uta Spies

Info: Museum Moderner Kunst – Stiftung Wörlen, Bräugasse 17, 94032 Passau, Tel. 0851/38 38 79-0, Fax 0851/38 38 79-79; E-Mail: mmk@inet-nb.de ; Öffnungszeiten: Di bis So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr (bis 30.10.)

 

 

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