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2000
49. Jahrgang
Ausgabe 04
April (Inhalt)
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  nmz - neue musikzeitung

Rezensionen

Seite 26

Autor:
Felix Janosa

 

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Das Gemeinsame entdecken

Zu einem neuen Führer für indische Ragas

Joep Bor (Hg.): The Raga Guide, A Survey of 74 Hindustani Ragas, 196-seitiger Führer mit Erläuterungen und Notenbeispielen, 4 CDs mit 74 Tonbeispielen, Preis bei 2001: 59,95 Mark

Das Fassungsvermögen einer normalen CD entspricht der Zeitspanne, die sich nordindische Musiker gewöhnlich für die improvisatorische Ausführung eines Ragas nehmen – eine Stunde und mehr ist da keine Seltenheit. Doch was taten indische Toningenieure vor Erfindung von LP und CD? In der ersten Hälfte des gerade vergangenen Jahrhunderts waren die Virtuosen gezwungen, die Essenz eines Ragas auf einer 78-Schellack-Platte innerhalb von drei bis sechs Minuten zu präsentieren – technische Beschränkung schuf das Genre des Miniatur-Ragas. Diese Modelle sind Ausgangspunkt für Herausgeber Joep Bor: Auf nur vier CDs wird eine Materialfülle ausgebreitet, die in dieser Anschaulichkeit keinen Vorgänger hat. Wohl existieren umfangreichere und wortreichere wissenschaftliche Kompendien zum Thema, doch setzen diese immer auch eine eingehende Kenntnis der Musik selbst voraus.

Die verständlichen Erläuterungen des „Raga Guides“ und die CD-Buch-Kombination sprechen hingegen auch den „Neuling“ in Sachen indischer Kunstmusik an: Vier Virtuosen, eine Sängerin, ein Sänger, ein Flötist und ein Sarod-Spieler stellen die 74 Ragas zur Tabla-Begleitung so dar, wie sie heute gespielt werden. Jeder Raga wird ausführlich historisch und inhaltlich kommentiert, die kulturelle Bindung der Musik (Gottheiten, menschliche Situationen, Tages- oder Jahreszeiten) wird durch 40 Ragamalas unterstrichen, farbige Illustrationen, welche die Stimmung eines Ragas durch einen bestimmten Bildinhalt wo etwa eine junge Frau ihren Geliebten erwartet) ausdrücken. Im Notenteil werden neben dem nackten Skalenmaterial (der „ascent-descent“-Linie) auch die melodischen Grundkompositionen der Ragas vorgestellt, die der Initiator des Projekts Dilip Chandra Vedi für diesen Band vor seinem Tod noch erstellen konnte. Dazu gibt es Transkriptionen der jeweils ersten Tonbeispiel-Minute.

Obwohl oder vielleicht weil dieses Buch nur in Englisch vorliegt, sind die 18 Seiten Vorwort außerordentlich instruktiv geraten und als allgemeine Einführung in nordindische Kunstmusik jedem Musiker, Lehrer oder Studenten ans Herz zu legen. Die theoretische und praktische Ausbreitung eines variantenreichen heptatonischen Tondenkens (und nicht die berühmt-berüchtigten „22 shrutis“, die immer noch durch die Literatur geistern) sowie die zauberhafte Balance zwischen traditionsgebundener Melodie und improvisatorischer Freiheit sollten zudem jeden Jazzhörer interessieren, den Kirchenmusiker (gregorianischer Choral!) sowieso. Hier gilt es Gemeinsames zu entdecken und das Andere schätzen zu lernen.

Felix Janosa

 

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