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2000
49. Jahrgang
Ausgabe 05
Mai (Inhalt)
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  nmz - neue musikzeitung

Jazz / Pop
Chanson ...

Seite 34

Autor:
Wieland Ulrichs

 

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Aus der Welt der Dauertöne

Vom Barock bis nach Bulgarien: Bordun-Musik (2)

Horst Grimm ist Dudelsackspieler, als Dudelsackbauer hat er sich vor allem mit dem „Bock“ beschäftigt, den er in Anlehnung an die irischen Uilleann Pipes mit einem Blasebalg versah. In den letzten Jahren jedoch beschäftigte er sich mit der Sordellina, einem italienischen Barock-Dudelsack, von dem kein Exemplar mehr vorhanden ist – und der einzigen erhaltenen Quelle mit Musik für das Instrument aus dem Jahre 1600, allerdings in Tabulatur. Die Versuche, die Tabulatur zu entziffern und das Instrument zu rekonstruieren, gingen Hand in Hand und mussten mit Hilfe bekannter Bassmodelle (wie „La Follia“) verifiziert werden. Das Ergebnis ist die CD „G.L. Baldano: Libro per scriver l’intavolatura per sonare sopre le sordelline“ (Verlag der Spielleute, Langlosenweg 14, 64385 Reichelsheim).

Nach diesem Höhepunkt der neueren Bordungeschichte wenden wir uns dem Ausland zu. Der Versand CeDisc (Am Hirtenberg 14, 37136 Bösinghausen), dessen Katalog auch wegen des keltischen Schwerpunktes interessant ist, bietet eine große Auswahl. Schottisches gibt es ebenfalls bei CeDisc; auch Fenn Music (Bundesstr. 4, 21521 Dassendorf, Vertrieb über den Handel) hat einen interessanten Katalog. Während die schottischen Highland Bagpipes mit ihrer erschütternden Lautstärke auch vom Militär gepflegt werden, gibt es im Süden Schottlands und Norden Englands die Small Pipes, kleiner, leiser und zierlicher. Für Northumberland sollte man sich den Namen Kathryn Tickell merken, eine junge, hochvirtuose Spielerin.

Praktisch alle Vertriebe haben Französisches und Italienisches im Programm. Mal handelt es sich um regionale Spezialitäten, mal sind es überregional angelegte Sampler mit Bordun-Musik, bei Arion (Import TIS) gibt es gar eine Reihe „L’art de la cornemuse“. Solchen Angeboten kann man in der Regel getrost vertrauen, Vorsicht indes scheint geboten bei Wiederveröffentlichungen mit historischen Aufnahmen – auch Interpretation und volksmusikalisches Handwerk haben sich weiterentwickelt.

Spanische Bordun-Musik kommt aus Asturien und natürlich Galicien. Dort gibt es Prozessionen mit Dudelsack- und Drehleiermusik, kleine Festivals, lokale Gruppen, alles mit erstaunlichem Niveau. Einer der international ganz wenigen Folkmusiker, die es geschafft haben, bei einem großen Label zu landen, ist eigentlich gar keiner: Der Galicier Carlos Nuez hat Blockflöte studiert, seine beachtliche CD „The Brotherhood of Stars“ (BMG Classics 21 45375 2) ist schon wegen der Gästeliste von Galicien über Irland bis zu den Basken von Bedeutung.

Während in Ländern wie Polen, Estland oder Rumänien der Dudelsack so gut wie ausgestorben ist, hat er sich in Bulgarien erfolgreich behauptet. Im Rhodope-Gebirge im Süden gibt es mit der „Kaba Gajda“, einem Bassinstrument, den wohl größten Dudelsack der Welt, dessen Luftvorrat für das Singen einer Liedstrophe ausreicht, wonach der Sänger-Spieler bei einem Zwischenspiel wieder auffüllen muss, so zu hören auf „Anthologie de la musique bulgare vol. 2: Rhodope – Dobroudja“ (Le Chant du Monde/Helikon LDX 274 975).

Zwei Borduninstrumente sind noch zu nennen. Das „Tambourin cordes“, flämisch „Snarentrom“ alias Saitentambourin ist eine längliche Bordunzither, die mit dem linken Ellbogen an den Körper gedrückt wird. Während die rechte Hand mit einem Stock die drei Saiten anschlägt, kann mit der linken eine kleine Flöte gespielt werden. Dieses Hirteninstrument ist im Pyrenäenraum verbreitet – bei den Basken heißt es „Ttun-ttun“ – und auch in Flandern zu finden, beispielsweise auf den CDs der Gruppe „’t Kliekske“ (H. Dewit, Molenstraat 62, B-1755 Kester). Ebenfalls dazu zählt das Didjeridoo, welches auch in der Esoterik-Szene beliebt ist. Hören Sie lieber das Original: „Didjeridoo – Musique aborigine d`Australie“ (PlayaSound/PMS PS 65 167).

Wieland Ulrichs

 

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