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2000
49. Jahrgang
Ausgabe 06
Juni (Inhalt)
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  nmz - neue musikzeitung

Rezensionen

Seite 22

Autor(in):
Yvonne Drynda

 

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Vielzahl von Phänomenen

Zum Stilpluralismus des 20. Jahrhunderts

Hans-Klaus Jungheinrich: Unser Musikjahrhundert. Von Richard Strauss zu Wolfgang Rihm, Residenz Verlag Salzburg 1999, 250 Seiten, 38 Mark

Noch nie endete ein Musikjahrhundert so vielschichtig wie das jüngste – unter dem ständig wachsenden Diktat allzeitiger Verfügbarkeit hat sich die abendländische Musikgeschichte inzwischen über alle Kontinente ausgebreitet. Noch nie zuvor war ein Jahrhundert so stark durch das gleichzeitige Nebeneinander von verschiedenen künstlerischen Entwicklungen geprägt. Zwischen 1900 und 2000 begegnen sich moderne, experimentelle, konservative und revolutionäre Kräfte, formen sich zu neuartigen Werkkonzepten, die nicht in allen Momenten als Reaktion auf Vorausgegangenes zu verstehen sind. Eben jenen Stilpluralismus reflektiert Hans-Klaus Jungheinrich, ohne dem Anspruch lexikografischer Detailerfassung zu folgen. Der Ausgangspunkt seiner Bilanz basiert auf der Beobachtung, dass in den vergangenen Jahrhunderten Musikgeschichtsschreibung primär „nach dem Maß menschlichen Gedächtnisses gestaltet worden sei“.

Kompositorische Glanzlichter, die den jeweils ästhetischen Wertkriterien ihrer Zeit standhalten konnten, haben dabei zwangsläufig scheinbar Unwichtiges in Vergessenheit geraten lassen. Jungheinrich aber distanziert sich von ästhetischer Wertung, ihm geht es auch nicht um „Sieger und Verlierer“ der Musikgeschichte.

Ob Schönbergs Entwicklung der Zwölfton-Methode für das ausgehende Musikjahrhundert von größerer Bedeutung war als die Sogwirkung eines Andrew Lloyd Webber, John Cages Zufallsästhetik revolutionärer als Stockhausens irrationale Klangwelten, – das steht nicht zur Diskussion, stattdessen wird die Vielzahl von Phänomenen und musikpolitischen Richtungskämpfen konstatiert. Der Blick konzentriert sich nicht allein auf die Musik, sondern richtet sich auch auf Nachbardisziplinen, sozio-kulturelle Strömungen, philosophische Diskussionen und politisch einschneidende Ereignisse der Weltgeschichte, die doch gleichermaßen Einfluss auf Komposition und Rezeption genommen haben. Statt das konkrete Schaffen einzelner Abschnitte nach musikhistorischen Kriterien zu fassen, werden einzelne Komponisten als „Ideenträger“ jüngster Vergangenheit fokussiert, und hier interessiert die theoretische Diskussion gleichberechtigt neben kompositorischer Produktion.

Ebenso symptomatisch wie amüsant gestaltet sich der einleitende Dialog zwischen dem Autor und einer Dame, der den historischen Streifzug Jungheinrichs eröffnet. Erneut bestätigt sich, dass die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts gemeinhin mehr „babylonische Sprachenverwirrung“ bietet denn sinnliche Seelenbeglückung – diese Sprache unserer Tage stößt eben noch immer auf Unverständnis, wenn die „Schablone“ der Gewohnheit nicht mehr greift.

Yvonne Drynda

 

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