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2000
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Zur Diskussion über die Reformmöglichkeiten von “Jugend musiziert“

Drei Kommentare zur Leitartikel „Die klassischen Grenzen überschreiten“ von Barbara Haack aus der nmz 7-8/2000, S. 1

 

Falsches Signal

In unserer Gesellschaft führt die „klassische“ Musik gegenüber der Popularmusik bekanntlich ein Schattendasein. Dabei besitzt die letztgenannte durch die Macht der Medien und der elektronischen Verstärkung ohnehin eine größere Repräsentanz als ihr eigentlich zukäme. (...) Den Wettbewerb “Jugend musiziert“ nun mit „Jugend jazzt“ zusammenzulegen und darüber hinaus „auch Jugendbands ganz anderer Couleur“ zuzulassen, wie Barbara Haack vorschlägt, wäre ein absolut falsches Signal. Auch wäre dann die Teilnahme für diejenigen jungen Künstler praktisch unmöglich, die gegenüber der „Botschaft“ von Musik noch sensibel sind, denn sie könnten den Klängen „anderer Couleur“ während des Wettbewerbs wohl kaum ausweichen.

Als „klassischer“ Musiker sollte man qualitativ minderwertiger und vor allem aggressiver Musik eine klare Absage erteilen, anstatt sich ihr anzubiedern. (...)

Klaus Miehling, Freiburg

 

Ein Verwässern von Eindrücken

Wie schön, dass sich ein „Unternehmen“ wie “Jugend musiziert“ 37 Jahre gehalten hat ohne „in die Jahre zu kommen“ – wie Barbara Haack meint. Die Frage, ob dieser Wettbewerb noch zeitgemäß ist, kann getrost mit „Ja“ beantwortet werden, solange sich Lehrer und Schüler zur Teilnahme drängen.

Ein „Event“ – besser gesagt ein „Erlebnis“ – aus dem Bundeswettbewerb zu machen (er ist an sich schon ein Erlebnis für die Teilnehmer) klingt zwar verlockend, ist auch immer wieder versucht worden, scheitert aber an den äußeren Umständen. Die Mehrzahl der Teilnehmer ist unter 18 Jahre alt und wird von den Eltern mit viel Aufwand gebracht und betreut. Die Unterbringung der Angehörigen, die Entfernungen vor Ort und nicht zuletzt die Kosten zwingen die Familien zu baldiger Heimreise. Gerne werden noch Konzerte ehemaliger Bundespreisträger gehört, Bundespreisträger die inzwischen Profis sind, und die für manche Teilnehmer Vorbildfunktion haben. Die in dem angesprochenen Artikel geäußerte Idee, die nachhaltigen klassischen Musikerlebnisse durch andere „Musikgenres“ zu ergänzen, wäre in meinen Augen ein Verwässern der Eindrücke – jammerschade und unnötig! Die Jugendlichen sind heute bei vielen Gelegenheiten mit und ohne Walkman mit Rock, Pop und anderem konfrontiert, warum auch bei einem so einmaligen Erlebnis eines „Kräftemessens“ zwischen Gleichgesinnten und Gleichbestrebten?

Nicht zu vergessen, dass der Bundeswettbewerb mittlerweile solche Ausmaße angenommen hat, dass man nicht noch andere Gruppen wie Jazz- und Rockbands oder gar einen „Karneval der Kulturen“ zur Vergrößerung zuziehen sollte. Wir dürfen stolz sein, dass es noch so viele Jugendliche gibt, die sich mit Ernst, Fleiß und oft großer Begabung der klassischen Musik widmen. Es kann der Tag kommen, an dem die jungen Leute sich fragen: Lohnt sich die Mühe überhaupt, wenn in anderen musikalischen Sparten viel leichter Erfolg zu bekommen und viel mehr Geld zu verdienen ist?

Wir Lehrer kennen diese Fragen und bemühen uns um sinnvolle Antworten. Längst ist bekannt, welchen Wert die ernste Beschäftigung mit klassischer Musik für die Entwicklung eines Kindes hat. Warum sollen beim Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ andere Musiksparten zur Unterhaltung zugezogen werden? Sind jemals zu einem Jazz-Festival klassische Künstler mit beispielsweise einem Beethoven-Abend gebeten worden? Und warum auch? Lassen wir “Jugend musiziert“ ruhig so bestehen, wie es sich bewährt hat. Warum soll aus einem so sinnvollen Treffen Gleichinteressierter eine „Musik-Parade“ mit „Fun“ gemacht werden?

Gabriele Zimmermann, Stuttgart

 

Raus aus dem Elfenbeinturm

Der Artikel und speziell der Vorschlag, “Jugend musiziert“ aus dem Elfenbeinturm herauszuholen, um es zum Vorreiter bei der Überwindung des unglückseligen Grabens zwischen „Klassik“ und „U-Musik“, es zu einem echten Event für alle Jugendlichen (dem Publikum von Morgen!) zu machen, hat mich sehr gefreut. Einen wichtigen Punkt möchte ich (Geiger, Pädagoge, Bundespreisträger und Jurymitglied) dem konstruktiven Fragenkatalog von Frau Haack hinzufügen:

Wie vermittelt man einem Jugendlichen, dass ein Nicht-Preisträger nicht automatisch unbegabter (also als Musiker weniger wert) ist, als ein Preisträger?

Dass Wettbewerbsergebnisse nur sehr bedingt etwas über seine Möglichkeiten aussagen, weil Lernen ein höchst individueller, oft sprunghafter und lebenslanger Prozess ist? Dass er sich nicht beirren lassen sollte von den „hochbegabten“ Preisträgern, die möglicherweise nur weniger Umwege gegangen sind – meist aufgrund günstiger Umstände und mit Unterstützung guter Wegbegleiter.

Das sind: Eltern, die wissen, worauf es bei der Auswahl des Lehrers ankommt, diesen (und ein gutes Instrument) bezahlen können und die die Gratwanderung zwischen erdrückendem Elternehrgeiz und demotivierendem Desinteresse schaffen; Lehrer, die Umwege ersparen, weil sie wirklich wissen, wie das Instrument funktioniert und wie das dem einzelnen Schüler „individuell“ (!) zu vermitteln ist. Diese Voraussetzungen sind nur allzu selten erfüllt. (...)

Wenn bei Aussiebverfahren – gerade für Kinder! – nicht immer wieder betont wird, dass ein Wettbewerbsergebnis nicht ein auf Dauer gültiges Urteil ist, sondern eine Bestandsaufnahme im Vergleich zu den Mitbewerbern, besteht die große Gefahr, dass die Ausgesiebten – die Mehrheit – unbewusst die falschen Schlüsse ziehen und einen lebenslangen Komplex davontragen.

Wer zählt denn all die frustrierten Menschen, die weit unter ihrem kreativen Potenzial dahinvegetieren, weil ihre Selbsteinschätzung als „geborener 2. Geiger“ aufgrund einer Teilnahme an einem Aussiebverfahren zum falschen Zeitpunkt mit unangemessener psychologischer Begleitung sich schon im frühen Kindesalter verfestigt hat?

Ferenc Kölcze, München

 

 

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