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nmz-archiv
nmz 2000/11 | Seite 8
49. Jahrgang | November
Kulturpolitik
Die neuen Kandidatinnen und Kandidaten für das Präsidium
des Musikrates
Axel Linstädt
Die Kandidaten
Udo
Dahmen
Gerd
Eicker
Dieter
Gorny
Christian
Höppner
Karl-Jürgen
Kemmelmeyer
Stefan
Klöckner
Wilfried
Krätzschmar
Ulrike
Liedtke
Axel
Linstädt
Stefan
Piendl
Hans-Dieter
Starzinger
Wolfram
Wessel
Kurzbiografie
Axel Linstädt, 53 Jahre alt, ist seit 22 Jahren beim Bayerischen
Rundfunk tätig, zunächst als Redakteur, dann sieben
Jahre lang Leiter der Musikabteilung im Studio Franken, seit vier
Jahren Hauptabteilungsleiter Musik in München. Er studierte
Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften.
Linstädt machte sich auch als Komponist von Fernseh- und
Filmmusiken einen Namen: zum Beispiel zu den Filmen Im Lauf
der Zeit von Wim Wenders, O.K. und Der
Graben von Michael Verhoeven, Das Brot des Bäckers
und Soweit das Auge reicht von Erwin Keusch und weitere.
Ihr Lieblingskomponist/ -interpret, Ihre Lieblingsmusikrichtung?
Fehlanzeige! Da ich kein Teenger, Schwarmgeist oder Mitlied eines
Fan-Clubs bin, habe ich dementsprechend auch keinen speziellen
Favoriten. Ich bewundere schlicht alle exzellenten Musiker verschiedener
Epochen, Stile und Gattungen. Die Liste reicht von Arcadelt bis
(Udo) Zimmermann, von Willem Breuker bis Orange Blue. Meine Vorliebe
gilt dementsprechend jeder originären und interessanten Musik,
ganz gleich, ob E oder U, Jazz oder Pop, sofern die Qualität
stimmt.
Ihre Beweggründe, sich zur Wahl des Präsidiums des
Deutschen Musikrates zu stellen?
Ich habe großes Interesse, aktiv daran mitzuarbeiten,
die wichtigen Vorgaben und Ziele des DMR realisieren zu helfen,
das heißt, ich möchte auch bei dieser Institution ganz
einfach im Dienste der Musik etwas bewegen...
Was sind Ihre Pläne? Wo möchten Sie sich schwerpunktmäßig
engagieren?
Ein Hauptakzent wird sicher auf dem Themenbereich Musik
und Medien liegen.
Wo sehen Sie besondere Stärken des Deutschen Musikrates,
wo Defizite?
Ich sehe jede Menge Aktivposen von Jugend musiziert
über Bundesjugendorchester bis zum Bundesjazzorchester, besonders
erwähnen möchte ich dennoch die CD-Reihe Edition
Zeitgenössische Musik und die CD-Dokumentation Musik
in Deutschland 19502000. Sicher kann man die eine
oder andere Maßnahme noch optimieren, doch echte Defizite
vermag ich nicht zu erkennen.
Welches sind Ihrer Meinung nach die dringlichsten Aufgaben des
Deutschen Musikrates?
Weiterhin wird die wesentliche Aufgabe darin bestehen, der öffentlichen
Meinung und den politischen Kräften Bedeutung und Stellenwert
der Musik für die Gesellschaft immer wieder zu verdeutlichen,
ferner die zahlreichen musikpolitischen Aktivitäten auf allen
Ebenen zu fördern.
Ihre Vision für das Musikleben im Jahr 2010?
Ich tauge nicht zum Hellseher und glaube nicht, dass Visionäre
die wahren Realisten sind, deswegen gibt es von mir keinen
Entwurf für ein Musik-Utopia 2010. Prognosen,
die im Bereich der Medien oder des Musiklebens über eine
Zeitspanne von drei Jahren hinaus gehen, sind meines Erachtens
reine Spekulation.